Gemeinhin ist man ansprechende Popmusik ja eher von unseren nördlichen Nachbarn aus Dänemark oder Schweden gewöhnt. Mit der Schweizer Band Neviss
aus Luzern meldet sich endlich der Süden mal wieder zu Wort. Von hier hat man ja seit den Lovebugs, Chewy oder Honey for Petzi nicht mehr viel gehört. Neviss haben im letzten Jahr nach zwei EPs nun mit „Neige Et Soleil“ ihr Debütalbum veröffentlichst und werden in ihrer Heimat als Geheimtipp gehandelt. Auf ihrem Longplayer gibt es
knackigen Indierock, der sich an Vorbildern aus England und von der amerikanischen Ostküste orientiert. Stimmlich erinnert Sänger Martae Fischer manchmal an den knödeligen Gesang eines J Mascis, dann auch an den etwas quakigen Throw That Beat- bzw. Katze-Sänger Klaus Cornfield. Wer das mag, bekommt mit „Neige Et Soleil“ ein kurzweiliges, gelungenes Album. Von den
Live-Qualitäten der jungen Schweizer kann man sich auf deren ausgiebiger, diese Woche startender Tour überzeugen. Also, nichts wie hin.