The Spinto Band: Nice and Nicely Done - Übervoll mit Ideen

The Spinto Band: Nice and Nicely Done (Virgin / EMI)

Liegt es daran, dass bei sieben Leuten in der Band einfach zu viele Ideen unter einen Hut gezwängt werden mussten? Oder daran, dass die Mitglieder der Spinto Band aus Delaware/North Carolina alle noch blutjung (Durchschnittsalter 20) sind? Konstatiert werden muss: Man bleibt am Ende von „Nice And Nicely Done“, dem ersten offiziellen Album (zuvor hat man bereits sechs Alben via Internet und Tape unter die Leute gebracht), unschlüssig zurück: Ein wenig fühlt es sich an, als habe man eine „Best Of Indie Pop“-CD eingelegt: Bei „Did I Tell You?“ hört man Clap Your Hands Say Yeah heraus, bei „Brown Boxes“ stand hörbar Conor Oberst Pate, „Oh Mandy“ beerbt Arcade Fire und die Flaming Lips, „Crack The Whip“ könnte sich auch auf einem Phoenix-Album finden und so weiter. Wegen humoresker Attitüde, Instrumentierung und Gesang müssen dann auch immer Pavement als Referenz herhalten – ein Vergleich, der noch sehr hinkt. Über jeglichen Zweifel erhaben bleibt indes das strahlende „Direct to Helmet“: ein schlicht perfekter Popsong, der einen mit seinem Aha-Chor, Glockenspiel und wild geschrubbter Kindergitarre atemlos lässt. Vielleicht so viel zur Erklärung: „Nice And Nicely Done“ entstand in Transition über mehrere Jahre hinweg. Und: Die Spinto Band wären nicht die ersten, die beim Wunsch, alles perfekt zu machen, ein wenig übers Ziel hinausgeschossen sind. Klar ist: Bei so viel Engagement kann man von den kommenden Liveauftritten sicher vieles erwarten – nur keine Eintönigkeit.