Etwas „Natural Born Übermut“ gehört sicher dazu, ihren Bandnamen mit „Schwule Mädchen“ zu übersetzen. Sugarplum Fairy machen aber genau das zu einem einfachen Unterfangen. Kommen die Schweden doch mit einer Unbekümmertheit aus den Startlöchern, als würde man ein Ikea-Regal mal eben mit dem linken Zeigefinger an die Wand nageln. Die Geschichte dazu ist denen schnell erzählt, die zu Jahresbeginn im Kino das skandinavische Meisterwerk „Populärmusik aus Vitula“ sahen. Allen anderen sei ans Herz gelegt, dass man ganze Sommer damit verbringen kann, nur immer und immer wieder auf ein(ander) und denselben Song möglichst kräftig einzudreschen bis er wenigstens halbwegs wiederherstellbar erscheint. „First Round First Minute“ anno 1998. Irgendwo in Schweden. Ihren Namen entleihen sie dem Lennon-Zitat „One, Two, Sugarplum Fairy“ aus „A Day in the Life“. Gefunden natürlich in der elterlichen Plattensammlung. Selbige hat ganz nebenbei noch einen weiteren Sprössling der Familie zu Höherem berufen. Vielleicht hätten sie zusammen die schwedischen Oasis werden können. So splitten die Brüder Gustaf und Victor sich auf Mando Diao und eben Sugarplum Fairy auf. Ein ganz klein wenig Indien („Visible Karma“) im Mittelteil des Albums und andere Recycle-Ware aus den Häusern Clash, Gallagher oder Bowie/Stardust – das schraubt natürlich die Erwartungen hoch. Wer jedoch ohne Umschweife zur „Last Chance“ ruft, ungefragt am Hemd zerrt und den Tanzflur diktiert, wer im Veitstanz um „She“ wirbt, nur um anschließend einen beinahe ununterbrochenen Melodienreigen zu beginnen, wer solch eine positive „We want it all!“-Attitüde durch den Tag pflegt – der hat sich freien Eintritt in sämtliche Partykeller des Landes erworben. Live bei uns ab nächste Woche zu erleben!