Die „Schanze“. Ein Viertel in Hamburg. Unendliche Weiten, viele Plakate an noch mehr Wänden. Teils wild übereinander geklebt zeugen die von der Vielfalt musikalischen Wirkens in dieser Stadt. Auch Marfa hängen dort irgendwo. Nicht mehr als ein Teil dessen, nicht weniger. Spielen in diesen sympathisch ehrlichen Läden, wo das Publikum überschaubar bleibt, dafür das Bier aber ordentlich kalt und der Britpop gelegentlich laut über den Tresen gereicht wird. Überrascht nimmt man dann zuweilen zur Kenntnis, wenn solche wie Marfa zum Beispiel vor den schwedischen The Legends einen bleibenden Eindruck hinterlassen, der zum erneuten Einkehren animiert. Wir zitieren uns selbst auf der Marfa-Homepage: „Einige Melodien bleiben schnell hängen, andere nicht. Ein gutes Rezept, um auf das nächste Konzert zu locken.“ So ist es auch auf „Poster“ der Fall. Independent, druckvoll tanzbar, mit der nötigen Prise weiblicher Nonchalance ausgestattet. Musik, die kurz vor dem Aufstehen aus schlechten Träumen retten könnte. Oder den vor selbigen bewahrt, der zur selben Zeit nach Hause kehrt. Vielleicht knutschen die Protagonisten gar noch im Treppenhaus. „Lyrical!“ böte sich gar so was von dazu an. Und zu „Recipes for Sweets“ sieht man sich abends im Club wieder. In dem Viertel in Hamburg. Oder meinetwegen auch anderswo. Zum Beispiel live am kommenden Wochenende auf dem Rockspektakel am Hamburger Rathaus!