Wer eine Band wie Placebo durch halb Europa begleiten darf, muss einen gehörigen Stein in deren Brett haben. Berücksichtigt man zudem die Tatsache, dass die fünf Jungs von United zum damaligen Zeitpunkt noch völlig ohne Vertrag in den sehr eng anliegenden Hosentaschen dastanden, ist das um so überraschender. Ihre Dekade liegt in den beginnenden Achtzigern. Einer Zeit, aus welcher XTC, The Undertones oder die Psychedelic Furs noch heute verdiente unverklärte Beachtung finden. Dabei sind United auf ihrem Debüt „Slick“ aus dem Jahre 2005, das nun auch hierzulande veröffentlicht wurde, immer genau dann stark im Rennen, wenn sie das Tempo hoch schrauben („Made for Us“) oder zumindest ein gewisses Maß Spannung erzeugen können („Kinship“). „Today will die Tomorrow“ beginnt sogar mit einer hübsch getragenen Idee aus der goldenen Goldfrapp-Ära. „Trying to save the World“ versucht sich dann aber genau den Tacken zu viel an den ganz Großen (Bowie) zu orientieren und verliert dabei an durchaus vorhandener Eigenständigkeit. Erst das wütend elegische „Bye Bye Love“ am Ende entpuppt sich noch einmal als kleiner Höhepunkt. Auf einem Album, hinter dessen rauer Schale sich ein nicht unwesentlicher Teil der momentanen schwedischen Retrowelle verbirgt. Dazwischen leider aber auch ein wenig Geplätscher.