Mal Hand aufs Musikerherz, Herr Kapellmeister! „Beautiful Kantine“ ließe sich ohne großen Widerspruch in die Unwörter des Jahres 2006 einreihen. Harmlos, jedoch so dämlich, dass selbst der eher gesetzte Anzugträger geneigt ist, mit seinen gelackten Tanzschuhen die Buchstaben einzeln zu zersetzen. Ging ja in den Sechzigern schließlich auch schon rabiat genug zur Sache auf den Tanzfluren der österreichischen Republik. Twang, Twang, Twang goes the Bariton. Das kaum gebremste Schlagzeug treibt durch Zweiminüter. Gejagt von Texten zwischen Freiheit, Spießbürgertum, mackerhafter Attitüde und dem ersten Urlaub mit Neckermann auf der fremden Seite der Alpen. Bemerkenswert, dass man sich vollkommen auf eigenes Material verlässt und ohne das so gerne übliche Cover auskommt. Dass das im letzten Herbst erschienene „Deluxe Vol. 1“ am Ende irgendwo zwischen Liverpool und dem nächsten Surferparadies, zwischen Club und Firmenfeier seine Heimat sucht, schmeckt mal nach Glitzer, dann wieder nach Staub. Funkeln und Wedeln bitte auf der nun anstehenden Tour!