Da kann sich Prophet Kachelmann vor seinen digitalen Wettergrenzen noch so abstrampeln. Für das Mädchen Humpe im Sandkasten prallen Lebens ist jede Vorhersage noch so tief hängender Wolken schlichtweg nur eines: Egal! Die Sonne scheint ja doch. Dieser nie alternde Zwitter aus einer (allerdings unpolitischen) Uschi Obermaier und Madonna. Auf dem Platz vornehmlich im Sommer bei „36 Grad“. Und es wird heißer! Des Winters versteckt sie sich vermutlich in einem viel zu weiten Pulli und strickt am nächsten Sonnentanz („Bleib doch, bis es schneit“). Zuletzt hatten 2raumwohnung sich melancholisch schön an Neuversionen alter Tracks gewagt, denen das Sommerkleid nicht immer so recht passen wollte. Viel instinktiver lösen sie das nun wieder auf „36 Grad“. Elektronische Popfontänen wie eh und je. Doch die schwüle Luft legt sich auf Wasserski fahrende Eichhörnchen. Sonne über die Nacht. Ist wahr! Es ist diese „Was soll mir schon passieren, ich will mit den Jungs da drüben spielen“-Attitüde, die Eis und Alter in der Sonne zur Strandparty zusammenschmelzen lässt. Dass sie sich augenzwinkernd auch mal selbst zitieren, wird mit einem koketten „LaLaLa Tatütata… das Glück ist so nah“ durchgewunken. 2raumwohnung erfinden sich nicht neu. „Dieses Album enthält explizit bejahende Rhythmen“, könnte wie gewohnt auf dem imaginären Sticker stehen. „Keine Angst vor dem nächsten Sturm / Spring mit mir auf den nächsten Turm!“ „Besser geht's nicht“ ist Kachelmanns Tanz auf dem Vulkan Erde. Wettergrenzenloses Mithüpfen auch am Beckenrand. Auf der Tour im März.