Crossover konnte ja schon immer vielversprechend ausfallen. Besonders spannende Mixturen in letzter Zeit – zumindest, wenn man keine Allergie gegen eine der Ingredienzien hat – scheint die Mixtur aus Alternative und Progressive Rock aufzubieten. Sich anbietende Beispiele hierfür wären etwa (in fast zufälliger Reihenfolge) 31 Knots, Conic, Sparkplug, Muse, Radiohead, Archive, Amber Light, Blackfield, … Letztgenannte sind ja nun gerade auf Deutschlandtournee, um ihr hierorts nicht vorliegendes Werk „II“ zu promoten. Was Steve Wilsons aus Reading/UK stammende Vorgruppe Pure Reason Revolution aber angeht, hat der Prog-Garten Eden InsideOut nicht Kosten und Mühen gescheut, uns diese zugänglich zu machen. Und für diese Hör- und Denksportaufgabe – ein Konzeptalbum, das sich um die Themen Traum und Schlaf (in dem wir ein Drittel unseres Lebens verbringen, zumindest durchschnittlich, also Musik-Journalisten und natürlich auch POP FRONTAL-Leser immer ausgenommen) – sind wir denen richtig dankbar. Denn der hier aufgebotene Stilmix ist in der Tat zwar einigermassen leicht und ergiebig konsumier-, aber nicht eben leicht nachformulierbar. Hebt der Opener „Aeropause II“ noch als ein in der Tat luftig gewebtes Instrumental in der 70er Jahre Tradition britischen Progrocks an, so fallen einem beim Rest des über einstündigen Longplay-Debüts die Vergleiche und Metaphern deutlich schwerer. Eindeutig scheint nur, dass P.R.T. analogen Keyboards (Hammonds) zugetan sind und mehr als nur ein wenig für kühl und versammelt klingenden Frauen(hintergrund)gesang übrig haben (vgl. etwa „Goshens Remains“). Und dass die Rhythm Section Kontakt mit Düsterfolk wie Iris und Neurosis gehabt haben muss (vgl. etwa das fast Tagesschau-Länge aufweisende „Ambassors Of Morning“, für das laut Promo-Waschzettel bis zu 60 Spuren Eingang in den Mix fanden). Das Resultat ist in jedem Falle ein wirklich dolles, verrücktes Teil. Wie das live reproduzierbar sein könnte, erfahren Crossover-Bereite auf drei Deutschland-Terminen im Vorprogramm von Blackfield.