„Die schnuckeligste One-Man-Band Deutschlands“, befindet Nena 1997! Hoppla, Frau Kerner, da hatten wir ja fast schon „One Night Stand“ gelesen. Ebenso von maximaler Dauer Intensität sind aber in der Tat die Songs auf Kuersches „Überdosis Sauerstoff“. „Sparsame Mittel“ attestieren die „Schaumburger Nachrichten“ und sehen Begeisterung „im Handumdrehen“, die auch Abwinken bedeuten könnte. Der ewig blasse Paul Carrack will ihn gar ins Tour-Programm hieven. Fiele mangels eigener künstlerischer Bedeutung auch nicht wirklich ins Gewicht. Liest man dazu im Beipackzettel des Schlafmittels „Kuersche-Album Retard“, was selbiger alles goutiert, wird die Kluft zwischen Gut und Böse jedoch erst richtig deutlich. Sinatra, Kings of Convenience, Notwist, Housemartins, Paul Weller, Belle&Sebastian… Junge komm (bald wieder) zu dir. Selbst Hafenliedarbeiter Freddy Q. hatte damals auf St. Pauli mehr Arsch in der Hose, wenn er von besseren Zeiten, respektive „Better Times“ sang. Ach, Kuersche, alter Hannoveraner. Es möchte sich noch ein einziger über deutsche Befindlichkeits-Literaten beschweren angesichts solcher Zeilen wie „Take a book and start to read / Let your fantasies play hide and seek“ („Inside/Outside“). Das, Kuersche, haben nicht einmal deine Protegees Fury I.T.S. jemals so schlecht hinbekommen. Belangloses Durchatmen im Sauerstoffzelt oder einfach nur ein lauwarmes Lüftchen? „Love is the River“! Yap! Und das Leben ein Ozean. Mag sein. Das hier aber schlägt nicht eine einzige müde Welle an den lauwarmen Strand.