Mit shatten spiele ich jetzt im Oktober dazu ein paar gemeinsame Konzerte. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr kommt. Es ist so, dass es echt hart ist im Live-Geschäft grad. Viele Leute kaufen weniger Tickets oder gehen weniger aus oder unsere Szene ist viel zu gemütlich geworden. Keine Ahung. Alles ist teurer und das nervt und trotzdem will ich jetzt ein bisschen auf Tour sein und gute Konzerte spielen und euch treffen und möchte den Glauben und die Power behalten auch die nächste Platte noch zu machen und danach gern noch eine. Das wünsch ich mir sehr. Neulich hat die Hamburger Rapper:in Finna das ganz gut zusammengefasst. Das hatte Linus Volkman aufgegriffen und das wiederum hatten Shatten gepostet und ich teile es hier nochmal weil es auf meine Situation zutrifft
Ich freue mich, wenn ihr die Platte hört. Streamt. Bestellt. Kauft. Ein Lied entdeckt und mögt. Ich fände es wunderbar, wenn ihr zu den Konzerten kommt und seht, dass wir Teil einer Szene sind, die stets im Kleinen agiert und daher keine großen Sprünge machen kann. Wir können nicht davon leben und zahlen eigentlich immer drauf. Das auch auf einen Art gern. Also ich muss damit kein Geld verdienen. Aber nach jedem Album ein paar Düsenjäger im Minus zu sein und dann noch kein Geld zu verdienen mit den Platten und den Konzerten und dann noch der teure Sprit und dann zahlt man nach der Tour drauf wegen des Autos obwohl man schon nur rotzig gepennt hat und nie im Hotel. Das kann schon auch etwas mürbe machen obwohl das Feuer in mir ja heiß ist. Und das ist auch nicht der Grund dieser Mail. Ich wollte es nur auch erzählen. Wichtig ist, dass die Infrastruktur für die kleinen warmen Konzerte nicht auseinanderbricht! Mir war es auch für mich wichtig, zu erzählen was die letzten Jahre passiert ist, und was jetzt passieren wird. Das gilt ja für all die anderen Musiker:innen genau so, die wie ich unterm Radar fliegen. Es gibt immer wieder Situationen in denen ich merke, dass der Druck wächst. Die Bühnen (also die Clubs) werden strenger, teurer, ruppiger habe ich das Gefühl. Und es wird schwieriger mit krummer Musik ohne ?pay to play? unterwegs zu sein. Ich kenne das aus meinem Job in der Hanseplatte immer wieder. Tocotronic, Helena Hauff, Jan Delay bringt ein neues Album raus. Ja super, ich bestelle 50 Stück und das Ding wird laufen. Aber um spezielle Musik zu entdecken muss ich mir Zeit nehmen. Ich klicke manchmal ganz beamtenmäßig die Neuheitenlisten der Labels oder Vertriebe durch, um in den vielen vielen Releases zu entdecken was mich berührt und das dann im Laden auch zu pushen. Ich höre es bei der Arbeit oder spiele es Leuten vor, die auf der Suche nach Musik im Laden nach Tipps fragen. Das hat Feuer. Das macht mir echt Bock.
Ich wünsche mir, dass der Blick auf die Musik nicht mehr so sehr, der eines Produktes ist. Für mich zumindest ist es auch Werk und Leben und wenn nicht authentisch dann wenigstens einen Position und guter Anlass für einen Streit ;) (Text: Presseinfo)