Genau genommen sorgt der opulente Sound von Nathy Peluso ("Ateo", "Bzrp Session Vol. 36") schon seit Anfang des Jahrzehnts für immer größere Schockwellen in der spanischsprachigen Welt. Mit dem aktuellen zweiten Album "GRASA" ist nun der Tipping Point erreicht: Die in Barcelona lebende Argentinierin verschnürt Latin-Trap, Alt-R&B und futuristischen Neo-Soul mit Salsa, Flamenco und selbst Bachata zu einem explosiven Sound, den sie mit grandiosen Visuals und atemberaubenden Performances einrahmt - was ihr allein bei Instagram und TikTok je rund 5m Follower:innen beschert hat. Man dürfe sich diese "Latin-Pop-Universalgelehrte" auf gar keinen Fall entgehen lassen, urteilte der Guardian kürzlich und wunderte sich, warum der Name Nathy Peluso nicht schon längst im selben Atemzug mit Rosalía, Dua Lipa & Co. genannt wird.
Dabei ist ihr Sound nichts für Purist:innen: Ähnlich wie bei Rosalía wechseln sich auch auf dem aktuellen "GRASA"-Album wuchtiger Alternative-R&B und futuristischer Pop-Zeitgeist ab, atemlose Trap-Beats treffen auf traditionelle Salsa-Schnipsel mit Empowerment-Botschaft. Der Sound von Nathy Peluso ist selten eindeutig, aber meistens eindeutig tanz-bar ? oder extrem gefühlvoll. Während rappende Kolleginnen wie Cardi B und Megan Thee Stallion längst zu ihren Fans zählen, zitiert sie selbst auch ältere Ikonen als zentrale Vorbil-der (z.B. Ella Fitzgerald, Ray Charles, Caetano Veloso). Zwischen Kendrick, Ye und Willie Colón bedient sie sich überall und betont ihre Klartext-Lyrics zum Teil so ungewöhn-lich, dass selbst in der spanischsprachigen Welt nicht jede Zeile zu verstehen ist.
"Von meinem 25. bis zum 29. Lebensjahr war mein Leben eine einzige Krise", verriet Nathy kürzlich in einem Interview ? und lieferte damit womöglich die Erklärung, weshalb "GRASA" sogar noch explosiver, noch grenzenloser und kontrastreicher als der gefeierte Vorgänger klingt. "Das ist auch die Lektion dieses Albums: Mach dir im Kampf gegen das, was dir Angst macht, die Hände schmutzig", so die Sängerin.
Ihre kreative Ader zu Geld machen wollte Nathy Peluso schon sehr früh. Geboren in einem Vorort von Buenos Aires, zog sie während der Grundschulzeit mit ihrer Familie nach Spanien, wo sie in einem kleinen Küstenort schon bald in Restaurants und Hotels auftrat: Sie sang Klassiker von Nina Simone, Etta James und Frank Sinatra für einen mickrigen Lohn plus Trinkgeld. Als sie wenig später erkannte, wie gut sich allein spontane Gedichtzeilen auf dem Flohmarkt verkaufen ließen, versuchte sie?s mit ersten eigenen Songs: Im Latin-Underground seit 2017 eine der zentralen "Voices to Watch", sicherte sie sich schon mit dem Debütalbum "Calambre" (2020) einen Latin GRAMMY fürs "Best Alternative Album". Zwei Jahre später beim Coachella angekommen, sah die britische Times sie schon nach der ersten London-Show auf der "Überholspur in Richtung Superstar-Level". Virale Bestmarken setzte nach ihrer "Bzrp"-Session ("Vol. 36") auch die in Berlin aufgenommene "COLORS"-Performance von "Sana Sana".
In die Hauptstadt kehrt die dann 30-jährige Latin-Queen im Februar 2025 zurück ? um die Self-Love-Message ihres aktuellen Albums auch in Deutschland zu zelebrieren: "Tienes que aprender a amarte!" (Text: Presseinfo)