Die Wurzeln von Simple Minds waren bescheiden. Sie vereinten sich um das Talent der beiden Kindheitsfreunde Jim Kerr und Charlie Burchill und tauchten im November 1977 aus der Asche der Glasgower Punkgruppe Johnny & The Self-Abusers auf. Das Duo, verstärkt durch den Keyboarder Mick MacNeil, den Bassisten Derek Forbes und den Schlagzeuger Brian McGee, behielt den DIY-Geist des Punks bei, war jedoch bestrebt, über die Drei-Akkord-Beschränkungen des Genres hinauszuschauen. Für sie war Punk eher ein Sprungbrett als eine Vorlage. Vielmehr nutzte die Band ihr Interesse an elektronischer Musik, um mit Rhythmus und Textur zu experimentieren. Ihr Debütalbum, "Life In A Day", erschien im April 1979. Basierend auf Roxy Music zeigte das Album eine Gruppe, die noch auf der Suche war. Ähnliches galt für die Fortsetzung "Real To Real Cacophony", die sieben Monate später erschien. Düsterer und weniger konventionell signalisierte das Album den Beginn einer Faszination für die europäische Kultur, die im impressionistischen Dance Sound der 1980er Jahre deutlich zum Ausdruck kam. Inspiriert von den industriellen Rhythmen von Neu!, Kraftwerk und Cabaret Voltaire, mischten Simple Minds fortan synthetische Klänge mit kraftvollen E-Gitarren und einer groovenden Rhythmusgruppe.
Anfang der 1980er-Jahre stieg die Band sodann unaufhörlich in die Top-Liga der britischen Rockbands auf. Das fünfte Album "New Gold Dream" (1982) war das erste in einer sagenhaften Reihe von sechs aufeinanderfolgenden Alben, die bis 1995 mindestens in die Top 3 der UK-Charts stiegen - drei davon sogar bis auf Platz 1. Zudem eroberten sie Stück für Stück die ganze Welt und schafften es 1985 mit dem Album "Once Upon a Time" sogar bis in die Top Ten der US-Billboard Charts. Ein seltener Erfolg für britische Rock Acts, der vor allem im Fahrwasser ihres größten Hits "Don?t You (Forget About Me)" gelang, der bis heute unmittelbar verknüpft ist mit DEM Coming-of-Age-Kinofilm der 1980er-Jahre, "Breakfast Club".
Bis in die Neunziger hinein blieben Simple Minds obendrein ein beeindruckender Live-Act. Sie tourten weiter und wurden 1991 vom Q-Magazin zur besten Live-Band der Welt gewählt. Im Studio entstand eine Reihe vielseitiger Alben, zwischen sanfteren Sounds, stürmischen Tempi und einer immer wieder neu justierten Idee davon, was den Nukleus von Simple Minds auszeichnet. Ab Mitte der Neunziger trat die Band sodann für eine Weile etwas zurück, veröffentlichte alle paar Jahre aber trotzdem weiter spannende Alben.
Im letzten Jahrzehnt erlebten sie einen bemerkenswerten Aufschwung, ihre Weltklasse-Referenzen wurden durch einen Inspiration Award des Q-Magazins im Jahr 2014 und einen Ivor Novello Award im Jahr 2016 gewürdigt. Ihr aktuelles Album "Direction Of The Heart" ist ein im besten Sinne fantastisches Alterswerk. Gleichzeitig nachdenklich und euphorisch, stellt es das Persönliche in einen universellen Kontext. Wie unfassbar gut diese Band auch live immer noch ist, beweist sie mit dem am 27. Oktober erscheinenden Live-Album "New Gold Dream - Live From Paisley Abbey", auf dem die Band das Klassiker-Album von 1982 in seiner Gänze in die Jetztzeit überführt. (Text: Presseinfo)