Es ist die Jahreszeit, zu der die Clubs meist voll sind und der Ofen, hinter dem hervor zu locken gilt, auf Hochflamme glüht. Das gilt schon auch für Themen, wie die ehemaligen Stadionrocker, noch ehemaligeren kakophonischen Experimenteure und noch ehemaligerereren Punks. „You can blow out a candle, but you can never blow out a fire“ („Biko“): Die Simple Minds im Wandel der Zeiten sind also heute in den mittelgroßen Hallen angekommen und verwalten ihr Werk mit Würde, gar nicht so wenig Originalbesetzung in den eigenen Reihen und einer Karriere, die vom sagenhaft eindringlichen Album „Real To Real Cacophony“ bis zu Popular-Statements wie „Mandela Day“ und der fast Bonoschen Erschütterung „Belfast Child“ nicht halbwegs beschrieben ist. Und wenn du, Konzertbesucher, auch nur den Krombacher-Jingle aus dem letzten Loch mitpfeifen kannst, „Don't You Forget About Me“ mit heiserer Stimme abfeierst oder den frühen „New Gold Dream“ mit Aufbruchsstimmung verwechselst – egal. Generationen können nicht irren, „Sweat In Bullet“ wird nie wieder die subjektive Wichtigkeit von damals erlangen und spätestens das Album „Street Fighting Days“ auf ewig die Fans der ersten Stunde spalten. Nur Jim Kerr wird für alle gemeinsam immer so etwas wie der Capt. Kirk im Musikgeschäft bleiben. Unendliche Galaxien. Kurskorrekturen. Ferne Welten. Auf Tour im Frühjahr.