Am vergangenen Freitag erschien via I Scream Records das mittlerweise vierte Album der Jungs von Reno Divorce. „Tears Before Breakfast“ ist ohne Zweifel ein gutes geworden, hat allerdings einen großen Makel: Zu jeder Sekunde nämlich denkt man an die großen Social Distortion! Zu wirklich jeder. Was die Herren hier auch machen, wie sie auch spielen und singen, Mike Ness ist stets präsent. Und man ist sich nicht ganz sicher, was man davon halten soll. Einerseits muss man das doof finden, weil plumpes Imitieren einfach doof ist. Andererseits machen es Reno Divorce gar nicht mal so schlecht. Ihr Punkrock mit Country- und Rockabilly-Einfluss geht richtig gut ins Ohr, Songs wie „How Long’s It Been“, „All Show, No Go!“ oder „Supercharger“ machen schlicht eine Menge Spaß und sind handwerklich erste Sahne. Und abgesehen davon gibt es sicher schlimmere Einflüsse. Also entscheiden wir, dass man man dieser Band eine Chance geben sollte. Sowohl auf Platte als auch auf der Bühne. Im Winter sind sie mit den kultigen US Bombs unterwegs.