Majorlabel war gestern. Heute heißt es Indie, heute sind Turbostaat zurück im Kreis der ihren. Und das ist auch gut so. Denn sind wir doch mal ehrlich, Beatsteaks hin und Billy Talent her – Turbostaat und Clouds Hill ist doch eine viel schönere Kombination. Aus dieser entsprang im Frühjahr das Album „Stadt der Angst“ – und das ist natürlich ziemlich, ziemlich, ziemlich toll. Auch wenn, das darf man ruhig mal sagen, die Alben davor und ganz besonders „Das Island Manöver“ irgendwie noch toller waren. Und man sich beim Hören der neuen Lieder tatsächlich manchmal dabei ertappt, wie man Lust auf Frau Potz bekommt. Aber schnell schiebt man den Gedanken zur Seite, vertraut dieser Band und lässt sie machen. Sie wollen es hier und da ein bisschen mehr auf den Punkt bringen? Die Struktur, die Logik ein bisschen aus der Deckung holen und auch mal singen und schreien, wie der Song heißt? Dann sollen sie das, dann müssen sie das, denn das wird dann einen Grund haben. Und tatsächlich ist es eben wieder mal ziemlich, ziemlich, ziemlich toll, was die norddeutschen Hardcore-Helden da abliefern. Und genau so wird es, wenn Turbostaat ihre neuen Perlen mit ihren alten Krachern auf der Bühne spielen, zelebrieren, leben. Endlich mal wieder. Da Live-Clubs in der Regel die besseren Tanzflächen bieten als Büroräume, empfehlen wir wärmenstens den Besuch eines der anstehenden fünf Konzerte!