Last Days of April go Indieparade und laufen dabei ganz dicht am Stadionzaun entlang! Das nunmehr bereits sechste Album der Schweden-Kulturplantage könnte nicht alleine wieder Herzen, sondern gerne endlich auch ein paar Kassenrekorde brechen. Wo Kraft in der Vergangenheit nur allzu gerne und oft in permanente Traurigkeit auf kleinstem Raum ausfadete, springt „Might As Well Live“ auch mal direkt auf die ganz große Bühne. Dass Karl Larsson sich Musiker der schöngeistigen Labelkollegen Logh und der Pnckrrck-Gemeinschaft „Landsfreunde Randy“ ins Studio holte, ist dabei nur Teil einer Wahrheit. Die andere Hälfte beschreibt eine bisweilen nicht zu überhörende Seelenverwandtschaft mit den nicht weniger vormals traurigen kanadischen Weakerthans („Great White's Jaws“). „I Wish That You Would Mean A Lot Less To Me“, einzige Ballade des Albums, krönt ihren Retrowert mit einem Gitarrensolo in unmittelbarer BonTylerJovi-Nachbarschaft. Lässt Luftgitarren sprießen und Rosenbetten aufschütteln, bis die letzten Dornen abfallen. Richtig Tempo dagegen nehmen die Dinosaur Jr.-Gedächtnisminuten „Who's on the Phone“ oder das rastlose „Hanging High“ auf. Doch an sich egal, wohin die Tachonadel pendelt. LDOA lassen die Zeiger auf zeitlosen Melodien laufen. Als hätten sie alle Frustrationen der Vergangenheit ein für allemal abgeworfen oder wiederverwertet. Alle Unbesiegbaren hören jetzt noch eben „Get out while you can“. Was ja irgendwie in die Jahreszeit passt. So wie die Tourtermine im April!